Sebastian – Senegal
Hallo, ich bin Sebastian!
Über die Spiritaner war ich als MaZ in Kedougou im Senegal. Ich möchte Euch ein bisschen davon erzählen:
Mein Tagesablauf sah so aus: Ich stehe um 7 Uhr früh auf, wecke die Kinder und kümmere mich um die Kranken. Wegen des Wetters sind immer wieder Kinder krank. In der Nacht ist es nämlich « sehr » kalt, die Temperatur geht unter 20 Grad, tagsüber ist sie dann meist über 30 Grad. Da die meisten Kinder keine Decken haben, erkälten sie sich leicht. Pro Tag habe ich fast immer zwei bis drei Buben, welche nicht in die Schule gehen können und um die ich mich dann kümmere. Viele haben Malaria, ich wurde bis jetzt von jeglichen Krankheiten verschont. Falls der Verdacht auf Malaria besteht, gehe ich mit den Kindern zu einer Schwester, die bei Ärzte ohne Grenzen arbeitet und mache dort einen Malaria-Schnelltest. Mittlerweile kann ich ihn selbst machen, ein Tropfen Blut genügt, um mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit zu wissen, ob das Kind Malaria hat oder nicht. Während die anderen Kinder in der Schule sind, richte ich zum Beispiel die Bibliothek her. Sie wurde sehr vernachlässigt, ist jedoch recht umfangreich, da viele Bücher aus Frankreich und Kanada gespendet wurden. Kurios ist eine ganze Reihe russischer Bücher und eine große Anzahl an Büchern über Unimogs (ein ehemaliger Pater war Hobbymechaniker). Sonst gehe ich gerne auf den Markt. So langsam lerne ich die Preise kennen und hab meine „Lieblingsläden“, wo ich die Leute schon kennen. Am Nachmittag helfe ich den Kindern bei den Hausaufgaben. Meine Hauptaufgabe besteht darin, ihnen das Lesen beizubringen. Bei manchen Kindern verzweifle ich wirklich, manche hingegen sind erstaunlich begabt. Vor allem im Rechnen überraschen die Kinder mich. Manche Erstklässler können problemlos das Einmaleins und teilweise auch schon dividieren! Am Abend versorge ich dann wieder die Kinder. Das meiste sind irgendwelche Wunden welche sich die Buben beim Fußballspielen zugezogen haben.