MaZ Rückkehrer Koordinationsstelle
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Erfahrungsberichte

Lea – Sambia

ADVENTURE SAMBIA – mit diesem Blogtitel begann für mich nach dem Abitur mein Abenteuer. Das Projekt der Don Bosco Schwestern „City of Hope“ befindet sich am Rande des Stadtzentrums Lusaka und zieht sich über eine weitreichende Fläche, sodass ich zu Beginn Sorge hatte, mich zu verlaufen. Der größte Bereich ist die Primary- and Secondary-school. Hier war ich zu Beginn meines Volontariats in der 5. Klasse als Assistentin der Lehrerin tätig. Obwohl ich täglich viele Übungsaufgaben kontrolliert habe und auch die eine oder andere Mathestunde halten durfte, war ich nicht ganz zufrieden. Ich hatte irgendwie das Gefühl, nicht wirklich gebraucht zu werden.

Nach sechs Wochen musste ich dann im Schulsekretariat die bisherige Sekretärin ersetzen. Ich habe mich selbst eingearbeitet und hatte schnell Routine – bis die Tests begannen. Da viele Lehrer keinen eigenen PC zur Verfügung haben, musste ich die Tests abtippen. Die Zeit der Examen habe ich als sehr anstrengend und nervenaufreibend in Erinnerung. Man ist ständig gefragt, irgendwie immer zu langsam, rennt der Zeit hinterher und steht auch nachts gegen 23 Uhr noch in der Schule, da dann erst wieder Strom zur Verfügung ist. Nach den Sommerferien wurde ich in der ersten Klasse als Assistentin eingesetzt. Hier habe ich mich von Anfang an gebraucht gefühlt. Die Klasse bestand aus 56 Erstklässlern, die hauptsächlich Chinjanja sprachen und nur wenig Englisch. Sie waren das Stillsitzen nicht gewöhnt und hatten keinerlei Vorwissen.

Ich war in der Klasse eine Art große Schwester. Ich habe die Aufgaben korrigiert, die alle in Chinjanja bearbeitet werden, bei den Übungen geholfen und war die Ansprechpartnerin für Probleme. Die Kinder sind mir bei meiner Arbeit unglaublich ans Herz gewachsen. Ihre morgendlichen Rufe und die nachmittäglichen Verabschiedungen waren immer wieder berührend.

So ist es mir am Ende meines Jahres schwergefallen, mich zu verabschieden und nicht zu wissen, wann bzw. ob man sie jemals wiedersehen wird. Alles in allem war das ein unglaublich bereicherndes Jahr, in dem ich viel gelernt habe. Nicht nur über das Land, sondern auch über mich selbst. Ich bin daran gewachsen und konnte mir beweisen, dass ich mit einem sehr einfachen Leben glücklich sein kann. Man gewöhnt sich schnell daran, nur sechs Stunden am Tag Strom zur Verfügung zu haben, auch mal bei Kerzenschein zu essen, nur mit kaltem Wasser zu duschen, so gut wie nie WLAN zu haben, die gesamte Wäsche mit der Hand zu waschen, … Es lässt sich mit allem leben, und so kann ich hier, wieder zurück in Deutschland, sagen, dass ich vielen Selbstverständlichkeiten mehr Wertschätzung entgegenbringe.

Über das Land

Flagge von Sambia https://de.wikipedia.org/wiki/Sambia#/media/File:Flag_of_Zambia.svg Lage von Sambia https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7c/Zambia_on_the_globe_%28Africa_centered%29.svg/330px-Zambia_on_the_globe_%28Africa_centered%29.svg.png
Land

Sambia

Hauptstadt

Lusaka

Landesprache(n)

Englisch und Bantusprachen

Einwohner

17.094.130

Fläche

752.614 km²

Flagge

Die Farben stammen von der United National Independence Party. Grün steht für die Felder und Wälder, die die größte Fläche des Staatsgebietes einnehmen. Orange symbolisiert die Mineralschätze, insbesondere das Kupfer. Schwarz ist die Hautfarbe der Bevölkerung. Rot erinnert an den Kampf zur Erlangung der Freiheit. Der Schreiseeadler lebt am Sambesi, von dessen Namen der Name Sambia abgeleitet ist. Er steht für das Streben zu höheren Zielen und die Fähigkeit der Nation, Probleme zu überwinden

Schon gewusst?

Dass archaische Menschen vor mindestens 200.000 Jahren in Sambia zugegen waren, zeigte die Entdeckung des Broken-Hill-Schädels in Kabwe 1921 - dies war das erste menschliche Fossil, das jemals in Afrika entdeckt wurde.