MaZ Rückkehrer Koordinationsstelle
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Jennifer Mumbure
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Erfahrungsberichte

Ima – Indien

Von den vielen ersten Malen des ersten Monats in Mumbai

September 2023

Ima ist als Missionarin auf Zeit mit den Steyler Missionsschwestern in Indien und schreibt von ihrem Zusammenleben mit den Schwestern, den Vorbereitungen auf ihren Einsatz im Krankenhaus und dem besonderen indischen Essen.

Jetzt ist es einen Monat her, dass ich hier in Mumbai angekommen bin. Die Zeit hier ging so schnell und gleichzeitig so langsam vorbei, wenn ich daran denke, was ich schon alles erlebt habe. Die letzten Wochen waren vor allem von vielen ersten Malen geprägt: Zum ersten Mal indisches Essen probieren (super lecker), zum ersten Mal die Öffis benutzen (super voll) oder zum ersten Mal indische Feste feiern (super viel). Das ist nur ein kleiner Teil der neuen Erfahrungen, die ich machen durfte. Und täglich kommen mehr dazu.

Aber so rosig, wie das jetzt klingen mag, war es nicht von Anfang an. Schon in den ersten zwei, drei Tagen habe ich alle Phasen des Kulturschocks, die wir im Blockseminar besprochen haben, täglich mehrmals durchlebt. In einem Moment war ich total euphorisch und im nächsten habe ich meinen kompletten Aufenthalt hier hinterfragt. Dieses Auf und Ab der Gefühle war ziemlich anstrengend. Das hat sich aber glücklicherweise schnell wieder gelegt, als ich angefangen habe, im Gesundheitszentrum mitzuarbeiten. Ich wurde in verschiedene Kliniken mitgenommen, in denen Patient*innen aus ärmeren Regionen günstig medizinische Versorgung erhalten. Dort wurde mir auch nochmal klar, wie wichtig die Sprache ist. Im Alltag komme ich mit meinem Englisch super zurecht. Auch in der Kommunität der Schwestern, mit denen ich zusammenlebe, wird Englisch gesprochen. Die meisten Patient*innen sprechen aber nur Hindi oder Marathi. Ich habe mir also vorgenommen, wenigstens Grundkenntnisse in Hindi (Landessprache Indiens) zu erlernen.

Momentan gehe ich auf die Krankenschwesterschule auf dem Campus des Krankenhauses. Dort lerne ich Grundlagen, wie Bettenmachen (was komplexer ist als es klingt) oder die Hygiene sicherstellen. So kann ich mich besser auf meine Arbeit im Krankenhaus vorbereiten, die in einer Woche beginnt.

Ich war anfangs von den Berichten anderer MaZ etwas verunsichert und hatte Angst, dass ich anders als sie keinen Anschluss finden werde. Aber zum Glück konnte ich schnell soziale Kontakte knüpfen. Einerseits mit den Schwestern, bei denen ich mich mittlerweile wie zuhause fühle und die mich auch auf verschiedene Feste außerhalb mitnehmen (Bsp.: Taufe, Geburtstagsfeier). Andererseits aber zum Beispiel auch durch die Krankenschwesterschule. Dort mit im Unterricht zu sein, bietet mir nicht nur die Chance, ein paar Grundlagen der Pflege zu lernen, sondern gleichzeitig auch die Schülerinnen kennenzulernen, die ungefähr in meinem Alter sind. In den Klassen wurde ich sofort total lieb aufgenommen und integriert, was mich wirklich gefreut hat. Mit ihnen kann ich am Wochenende auch außerhalb des Campus etwas  unternehmen. Auch die Jugend der Gemeinde nebenan hat mich sofort herzlich aufgenommen, wofür ich ebenfalls sehr dankbar bin. Seit Neuestem gehe ich dort in den Chor, in dem wir jetzt anfangen, uns auf Weihnachten vorzubereiten (wo rennt die Zeit schon wieder hin?!). Generell bin ich jedes Mal wieder neu von der Offenheit und Herzlichkeit, die mir entgegengebracht werden, überwältigt. Meine anfängliche Sorge stellt sich also als vollkommen unbegründet heraus.

Ich freue mich wirklich auf die kommenden Monate und bin gespannt, was ich zum ersten aber hoffentlich nicht zum letzten Mal erleben darf.

Ima

Über das Land

Flagge von Indien https://de.wikipedia.org/wiki/Indien Lage von Indien https://de.wikipedia.org/wiki/Indien
Land

Indien

Hauptstadt

New Delhi

Landesprache(n)

Hindi und Englisch, viele weitere Sprachen

Einwohner

1,42 Milliarden

Fläche

3.287.000 km² ≈ 9 mal Deutschland

Flagge

Orange steht für Mut und Tapferkeit, Weiß symbolisiert Frieden und Wahrheit, Grün symbolisiert Glaube und Ritterlichkeit. In der Mitte der Flagge befindet sich das „Chakra“ oder buddhistisches Lebensrad: die 24 Speichen stehen für 24 Stunden des Tages und drückt aus, dass Leben in Bewegung, Tod in Stillstand ist.

Schon gewusst?

Indien hat mehr Einwohner als alle afrikanischen Länder zusammen!