Clara – Ecuador
Mein Einsatzort Riobamba, das zentral in den ecuadorianischen Anden liegt. Ich wohnte und arbeitete dort in einer schulischen Einrichtung mit Grund- und weiterführender Schule der Don Bosco Schwestern, die den Namen „Unidad Educativa Maria Auxiliadora Riobamba“ trägt. Neben dem Unterrichten von Sport und Religion war ich außerdem Katechetin, Ministrantinnen- und Jugendgruppenleiterin, wodurch ich wirklich einen abwechslungsreichen Alltag hatte. Mir haben die Aufgaben sehr viel Freude bereitet und bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen konnte ich meine eigenen Talente gut einsetzen und mich gut einbringen.
Ich erinnere mich noch gut an die allererste Zeit in Ecuador, die Zeit, in der noch alles neu und verwunderlich war. Im Laufe des Jahres gewöhnte ich mich an vieles, aber über manches kann ich immer wieder neu staunen.
Der fröhliche Geist Don Boscos
Ecuador ist, so wie viele lateinamerikanische Länder, stark vom Katholizismus geprägt. Auch wenn vieles der mir bekannten Art, den Glauben zu leben, ähnlich ist, erlebte ich dort eine viel lebendigere Kirche. Die Menschen zeigten sich temperamentvoller und lebensfroher. Zur Musik, die oft lateinamerikanische Rhythmen hat, wird zum Beispiel während der Messe fröhlich geklatscht. Begleitet wird immer mit Gitarre oder auf einem E-Piano bzw. bei Festen auch noch mit mehr Instrumenten. Das war schon in den normalen Pfarrkirchen so, aber in unserer salesianischen Schule hatten wir sogar eine Schulband, die noch mit Schlagzeug und Bass einen tollen Klang zu bieten hatte. Besonders bei den ersten Schulmessen, an denen ich teilnehmen durfte, war ich begeistert von diesem fröhlichen Geist Don Boscos, der dadurch sichtbar wurde.
Der Umgang zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen ist sehr freundschaftlich. Die Lehrer/innen werden zwar gesiezt, aber mit dem Vornamen, meist sogar in der Verniedlichungsform, angesprochen. Bei mir hieß es also nicht Clara, sondern „Clarita“!In dieser guten Atmosphäre konnte ich mich leicht einfinden und hatte wirklich Spaß an meiner Arbeit.
Der Abschied fiel deshalb nicht leicht und ich hoffe sehr, meine Schützlinge einmal wiedersehen zu können.