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Eine Riesen-Zikade als Mahlzeit

Nach einem halben Jahr als Missionar auf Zeit in Peru zieht Ann- Kathrin Büker Bilanz

Eine Riesen-Zikade als Mahlzeit

EMSDETIEN. Nach dem Abitur die Welt erkunden. Diesen Weg schlagen immer mehr Jugendliche ein. Ann­ Kathrin Büker hat sich nach ihrem Abschluss am Marti­num dazu entschieden, sich diesen Wunsch zu erfüllen – und dabei noch etwas Gutes zu tun. Seit August arbeitet und lebt sie als MissionarIn auf Zeit (Ma Z) in Peru, genauer gesagt im Distrikt Pangoa, knapp 470 km östlich der Hauptstadt Lima

Im Sommer hatte sie, unter an­derem über die EV, um Un­terstützung für ihr Projekt gebeten. Das hat geklappt und nun ist Halbzeit für die Emsdette­nerin. Ein guter Grund Bilanz zu ziehen. Bevor es losging, habe Büker versucht, sich möglichst gut auf alles vorzu­ bereiten, was sie erwarten könnte. Schlußendlich „bin ich einfach offen auf die Dinge zu gegangen“, erzählt Bü­cker.

Zwischen Emsdetten und Peru liegen nicht nur einige Flugstunden und eine Menge Wasser. „Unterschiede gibt es auf jeden Fall viele, vor allem auf den ersten Blick“, stellt Büker fest. In Peru würde ganz anders gefeiert. Nicht nur Geburtstage oder Weihnachten, sondern auch Feste wie der Tag des Buchs wer­ den an Schulen gefeiert. Daneben sei natürlich auch ihr eigener Alltag ein ande­rer. „Ich habe hier die Möglichkeit, mal eben mit dem Mototaxi zu einem der Was­serfälle zu fahren oder am Fluss baden zu gehen und zu kochen. Diese Atmosphäre ist auf jeden Fall was ganz Be­sonderes und super, um ne­ben der Arbeit die Region kennenzulernen“, schwärmt Büker. Allerdings gebe es auch viele Gemeinsamkeiten, die auf den zweiten Blick ins Auge springen: ,Im Endeffekt sind wir uns doch alle recht ähnlich und vor allem Kin­der haben an denselben Spielen Spaß.“

Um den Kulturschock sei die Emsdettenerin bisher rumgekom men. Büker hatte befürchtet, dass nach einiger Zeit die Euphorie verfliegen würde und sie dann einen Kulturschock erlebe. „Doch ich konnte mich schnell an alles gewöhnen und habe mich sehr schnell sehr wohl gefühlt.“, erzählt sie. Das mit dem Dazugehören sei dann doch noch etwas ko1nplizierter, „weil die meisten Men­schen in meiner  Umgebung es nicht gewohnt sind, Aus­länder in ihrer Stadt zu sehen und viele auch noch nie eine Weiße gesehen haben.“ Sie fällt natürlich im mer auf. Die Menschen begegnen ihr aber immer offen und mit viel Neugier. Beim Essen gibt es natürlich auch viele Unter­schiede zur Heimat. „Wenn man auf neue Essgewohn­heiten offen zugeht und auch die ungewöhnlichen Speisen wie Schnecken oder Chichar­ras, eine Art Riesen-Zikaden, probiert, finde ich, kann man das Essen hier nur gut und lecker finden.“

Die Emsdettenerin ist aber nicht nur zum Erkunden der Kultur in Peru. Ihre Arbeit sei unglaublich abwechslungs­reich: Unterstützung im Eng­lischunterricht, Hilfe an der Behinderten – und der Grundschuhle und mittlerweile auch im Gesundheitszent­rum unter die Arme greifen, dort einfache Aufgaben über­nehmen wie beim Ausfüllen der Formulare. In den Ferien gestaltete die Emsdettenerin mit einer anderen Freiwilli­gen ein Ferienprogramm für Grundschüler.

Ihr Ziel, dass sie im Som­mer hatte, hat sich also er­ füllt: Die Arbeit mit Kindern mit und ohne Behinderung. „Diese Arbeit macht mir sehr viel Spaß und ich schätze es sehr, dass meine Arbeit in diesem Bereich auch so gut angenommen wird“, fasst Bü­ker zusammen. Der Freiwilligen ist es wichtig „so viel wie möglich so gut wie möglich kennen­ zulernen.“ Das Interesse an ihrer eigenen Kultur freut sie natürlich auch. ,,Viele meiner Arbeitskollegen, Freunde oder Schüler wissen  nicht viel über andere Kulturen und ich finde es schön, ihnen auch etwas Neues zu zeigen.“ Es sei einfachtoll, eine ande­re Lebensweise kennenzulernen, in der „die Menschen sehr offen sind und jeden am liebsten immer herzlich zu sich nach Hause einladen.“ Allerdings komme sie auch mit Themen in Kontakt, die man aus Deutschland kenne wie Annut oder Bildung.

Man merkt, dass die sechs Monate viele Eindrücke hin­terlassen haben. Im August geht das Jahr in Peru zu En­de. Dann will Büker wieder in die Emsstadt zurückkom­men. Der nächste Schritt: ein Studium. Auch wenn es noch nicht so weit ist, macht sich die Emsdettenerin natürlich schon Gedanken über die Zeit nach dem Freiwilligen­jahr. „Kontakt nach Pangoa werde ich auf jeden Fall be­halten durch meine Freun­de“, ist sich Büker sicher. So kann sie Pangoa auch über den August hinaus noch nah sein.

Büker pflegt ihren Blog unter a!aanki-peru.blogspot.com.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Emsdettener Volkszeitung/ev-online.de/EV digital

Erschienen: Donnerstag, 31. Januar 2019

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